KGS Pattensen erhält Klimaschutzpreis (HAZ vom 31.08.22)

KGS Pattensen erhält Klimaschutzpreis (HAZ vom 31.08.22)

Schüler richten Schulklimakonferenz aus – und siegen bei Miersch-Projekt „How to: Climate Change“

Von Johannes Dorndorf und Mark Bode

Laatzen-Mitte/Pattensen. Alle reden über Klimaschutz – die Schülerinnen und Schüler von zehn Schulen aus Laatzen, Pattensen, Ronnenberg und anderen Schulen der Region Hannover tun etwas dafür: Sie haben im vergangenen Schuljahr am Projekt „How to: Climate Change“ teilgenommen, das der Laatzener Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch (SPD) in seinem Wahlkreis initiiert hatte. Bei der Abschlussveranstaltung am Montag in der Laatzener Albert-Einstein-Schule hat die Ernst-Reuter-Schule aus Pattensen den Publikumspreis für die Organisation einer Klimakonferenz erhalten. Der Jurypreis ging an die Marie-Curie-Schule aus Ronnenberg. Die Pattenser kündigten nach dem Erhalt des Preises an, sich auch in Zukunft in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz engagieren zu wollen.

Die KGS Pattensen hatte das Projekt mit Schülerinnen und Schülern des Profilkurses „Geschichtlich-soziale Weltkunde“ (GSW) behandelt. Sechs Ideen hatten die Schüler dabei entwickelt. Eine von ihnen war das Organisieren einer Schulklimakonferenz mit Vertretern verschiedener Schulen. Dabei kamen etwa 50 junge Menschen von der KGS Hemmingen, dem Hölty-Gymnasium Wunstorf und der IGS Nienburg mit den Pattensern zusammen. Bei der Konferenz konnten sich die Schüler über die Projekte an den beteiligten Schulen austauschen und sich im Fachvortrag des hannoverschen Professors Gunther Seckmeier über die Folgen des Klimawandels informieren.

Schüler sind hoch motiviert

Schon direkt nach der Klimakonferenz im Juli sagte Organisator und Schüler Fynn Wilkening, dass er die Veranstaltung gerne jährlich anbieten möchte. Dabei gehört er nun als Zwölftklässler nicht mehr dem GSW-Profilkurs an. „Die Schülerinnen und Schüler sind so motiviert und wollen unbedingt, dass es fortgesetzt wird. Deshalb geben sie ihr Wissen gerne an den neuen elften Jahrgang weiter“, sagt GSW-Fachbereichsleiterin Mirjam Bruder. Nachdem die Schüler anfangs Probleme gehabt hätten, Kontakte zu anderen Schulen herzustellen, sollte dies in Zukunft kein Problem mehr sein, glaubt zumindest die jetzige Zwölftklässlerin Lena Freund: „Jetzt haben wir gewonnen und einen Namen“ – das könne die Organisation beim nächsten Mal erleichtern.

Unabhängig vom Erfolg soll das Miersch-Projekt „How to: Climate Change“ an der KGS Pattensen weiterleben. „Wir wollen seine Idee adaptieren und bei uns schulintern fortsetzen“, sagt Bruder. Vorstellbar sei aber auch, einen Wettbewerb für andere Schulen zu öffnen. Miersch reagierte auf die Ankündigung erfreut. Er habe allen Beteiligten zugesichert, die Projekte auch weiterhin zu begleiten, fortzuführen und mit weiteren Akteuren auf den politischen Ebenen zu vernetzen. „Die Ergebnisse aus dem diesjährigen Schulprojekt haben meine Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen“, sagte Miersch.

28 Schülergruppen machen mit

Mitgemacht hatten beim Klimaschutzprojekt insgesamt 28 Schülergruppen, darunter allein zwölf des Laatzener Erich-Kästner-Gymnasiums und sechs der KGS Pattensen. Eine Jury und das Publikum konnten am Montag Punkte für alle vorgestellten Projekte vergeben.

Beim Rennen um den Jurypreis setzte sich die Marie-Curie-Schule durch, die zudem beim Publikumspreis mit der KGS Pattensen gleichauf lag. Die Jury habe vor allem die Vielzahl der Ideen überzeugt, sagte Miersch: Unter dem Titel „Unsere Autarke Schule“ hat sich die Projektgruppe zum Ziel gesetzt, eine CO2-neutrale Schule zu schaffen. „Für uns steht die Zukunft der Schule für eine enge Verbindung zwischen Lernen und Umweltbewusstsein“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Eintägige Reise nach Berlin

„Wir haben eigentlich alle als Sieger gewertet“, sagte Miersch, der schon seit Jahren Schulprojekte zu Themen des Umwelt- und Klimaschutzes, aber auch etwa zu Europa initiiert. So erhielten alle Gruppen Urkunden, die beiden Preisträger können sich zudem über eine eintägige Reise nach Berlin mit Besuch des Deutschen Bundestags freuen. Die KGS-Vertreter waren froh, bei dieser Preisverleihung persönlich dabei zu sein. Denn beim ursprünglich angesetzten Termin kurz vor den Sommerferien befanden sich die Elftklässler nahezu geschlossen auf Studienfahrt nach Amsterdam. Nun konnten sie ihren Erfolg ordentlich feiern.